Ziel "Gesund im Alter"

In einer Gesellschaft des langen Lebens weitet sich die Lebensphase des Alters trotz Erhöhung des Renteneintrittsalters aus. Dabei sollen die zusätzlichen Jahre möglichst lange gesund verbracht werden. Insbesondere der Wechsel von der Erwerbsphase in den Ruhestand stellt einen sehr bedeutenden Lebensumbruch dar. Ebenso, wie die Anzahl älterer Menschen in der Gesellschaft stetig zunimmt, steigt auch die Zahl hochbetagter und pflegebedürftiger Personen. Für diese Zielgruppen haben die gesetzlichen Krankenkassen eine Präventions- und Gesundheitsförderungsauftrag.

Näheres regeln die Bundesrahmenempfehlungen (BRE) der Nationalen Präventionskonferenz nach § 20d Abs. 3 SGB V.

Unsere Projekte im Detail

Im Hinblick auf die Erreichung des Ziels "Gesund im Alter" werden vom Landesforum Prävention Sachsen-Anhalt bereits Projekte gefördert. Die Vorhaben fokussieren sich dabei auf die Stärkung von Gesundheitsressourcen und der Ausschöpfung bestehender Gesundheitspotenziale der Menschen sowie den Auf- und Ausbau gesundheitsförderlicher Strukturen in den jeweiligen Lebenswelten.

Gesundheits- und Technikkompetenz stärken

Ältere Menschen scheuen sich mit zunehmender schlechter werdender Mobilität in die Öffentlichkeit zu gehen und andere Menschen zu treffen. Folge davon ist: Die Menschen vereinsamen. Mit der Arbeit der Volkssolidarität wird der Vereinsamung bei bestehender Mobilität seit Jahren entgegengewirkt. Namentlich mit Begegnungsstätten, die dazu dienen, Menschen zu treffen und menschliche Kontakte face to face zu fördern und zu erhalten. 

Unter der Projektüberschrift "NICHT ALLEIN GELASSEN – INTERAKTION VON HÄUSLICHKEIT UND BEGEGNUNGSSTÄTTEN" entwickelt der Verband unter besonderen Herausforderungen neue gesundheitsfördernde Strukturen für ältere Menschen weiter. Durch den Einzug von technischer Hilfsmittel (digitales Endgerät) werden älter Menschen aus ihrer Häuslichkeit heraus in die Begegnungsstätte verbunden, sodass digital jede Weitergabe von Informationen durchgeführt werden kann.
 

Ziele des Projektes

Die Zielgruppen sind:

  • Altersgruppe: über 60 Jahre
  • Personen nach dem Erwerbsleben aus dem ländlichen Bereich
  • Menschen mit Beeinträchtigungen
  • Menschen, die zu Hause leben
  • Menschen, die Begegnungsstätten besuchen
  • Menschen, die an Technik interessiert sind

Ein großer Teil der Zielgruppe hat bereits körperliche Einschränkungen und Erkrankungen. Sie sind häufig gerade im letzten Lebensabschnitt allein in der Wohnung. Wachsende Vereinsamung ist häufig die Folge. Soziale Kontakte können und müssen jedoch nach wie vor noch gepflegt werden. 
Diese Lücke soll mit dem Projekt gefüllt werden. Das Projekt trägt das Ziel, der Isolierung, die mit eingeschränkter Mobilität einhergeht, entgegenzuwirken. Mithilfe moderner Technik und unter professioneller Anleitung ist es möglich, dass durch digitale Kommunikation und Interaktion, die Senioren aus ihrer Häuslichkeit heraus am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Des Weiteren erhalten die Teilnehmenden über diese digitale Plattform auch gesundheitsfördernde Angebote und Informationen.
 

Inhalt und Ablauf

Das Projekt wird an vier Standorten in Sachsen-Anhalt umgesetzt. Zu Beginn des Projektes werden ältere Menschen befähigt andere ältere Menschen im Umgang neuer Medien heranzuführen und diese zu schulen. Unter dem Ansatz des Peer-Gedankens wird ein besonderes Instrument der Wissensvermittlungund Ansporn des Anwendens geschaffen.
Ferner fundiert das Präventionsprogramm auf zwei weitere wichtige Themenbereiche. Ziel des ersten Schwerpunktes ist es, dass das Interesse bei den Teilnehmenden an Digitalisierung geweckt und der Umgang mit dem Endgerät und Programmen vermittelt wird. 

Diese Medienkompetenzschulungen, welche in den ausgestatteten Medienkabinetten der Standorte Naumburg, Schönebeck, Gardelegen und Staßfurt durchgeführt werden, ist die Grundlage für den zweiten inhaltlichen Themenbereich des Projektes: die Nutzung der digitalen Angebote. Sobald die älteren Menschen ausgestattet und eingewiesen sind, können die digitalen Angebote aus der Begegnungsstätte von zu Hause wahrgenommen werden. Dabei sollen die Senioren dazu ermutigt werden, ihre eigenen Stärken zu entdecken und vorhandenen Ressourcen zu fördern. 

Das Angebot umfasst Live-Angebote sowie Vorträge von Fachkräften, welche aufgezeichnet und auf der Onlineplattform stetig zur Verfügung gestellt werden. Im Mittelpunkt des Projektes stehen u. a. die Schwerpunkte wie:

  • Erhalt von körperlicher Mobilität
  • Steigerung der Selbstständigkeit
  • Förderung der psychischen Gesundheit
  • Erhalt und/oder Verbesserung der Lebensqualität
  • Vermeidung bzw. Hinauszögerung von Pflegebedürftigkeit und/oder Krankheit
  • soziale Teilhabe
     

Darüber hinaus wird ein digitales Beratungsangebot durchgeführt. Dieses umfasst zum einen Videosprechstunden mit Mitarbeitenden der Beratungsstellen und zum anderen Kurzfilme und Fachvorträge indem z.B. die Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht oder weitere Antragsstellungen thematisiert werden. Die Senioren werden zu Themenwünschen der Angebote befragt und bei der Planung mit einbezogen.
 

Projektförderung

Gefördert wird das Projekt "NICHT ALLEIN GELASSEN" durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Auftrag und mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen nach § 20a SGB V im Rahmen des GKV-Bündnisses für Gesundheit (www.gkv-buendnis.de). Mit der Durchführung des Projekts ist die Volkssolidarität Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. beauftragt.
 

Ansprechpartnerin für das Projekt

Volkssolidarität Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.
Anja Girschik
Leipziger Str. 16
39112 Magdeburg
Tel.: 0391 608861118
anja.girschik@volkssolidaritaet.de
www.volkssolidaritaet-sachsen-anhalt.de

Körper und Geist trainieren – Pflegebedürftige profitieren vom PAF-Training

Pflegebedürftige AKTIV Fördern (PAF) – Ein Projekt der Pflegekassen Sachsen-Anhalts in Kooperation mit der EUMEDIAS AG

Das Präventionsgesetz aus dem Jahr 2015 verlangt, dass Prävention und Gesundheitsförderung verstärkt in der voll- und teilstationären Pflege und dem Alltag der pflegebedürftigen Menschen zu verankern sind. Denn auch ältere und pflegebedürftige Menschen profitieren noch von gesundheitsfördernden Maßnahmen wie Bewegung und Gedächtnistraining. Diesbezüglich realisiert die EUMEDIAS AG zusammen mit den Pflegekassen seit Januar 2017 das erste Projekt in Sachsen-Anhalt und das einzige Projekt bundesweit, das kassenübergreifend diesen gesetzlichen Auftrag erfüllt. Bis Ende 2022 ist eine Fortführung des Programms vereinbart. Eine wissenschaftliche Evaluation durch die Universität Halle (Institut für Sportwissenschaft) erfolgt seit Juli 2019.

Beim PAF-Projekt handelt es sich um drei Trainingsprogramme, welche aufeinander aufbauen.

  1. PAF - Kraft und Balancetraining
    umfasst ein standardisiertes Kraft- und Balancetraining unter Nutzung von Gewichtsmanschetten (1 kg und 2 kg)
     
  2. PAF – Dual-Tasking-Training
    umfasst ein kognitives Bewegungsprogramm, bei dem Bewegungsübungen in Kombination mit einem Gedächtnistraining umgesetzt werden
     
  3. PAF – Social Drumming – Gemeinsam im Rhythmus
    umfasst ein psychosoziales Bewegungsprogramm, bei dem Bewegungsübungen in Kombination mit Musik umgesetzt werden

Ziele des PAF-Projektes

Vorrangiges Ziel des PAF-Projektes ist es, die Lebensqualität sowie das Wohlbefinden von Pflegebedürftigen zu steigern, indem die körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit und die psychosoziale Gesundheit gefördert werden. Hierzu wird das Betreuungspersonal (z.B. Betreuungskräfte, Ergo- bzw. Physiotherapeuten) von Pflegeeinrichtungen speziell für das PAF-Trainingsprogramm von der EUMEDIAS AG ausgebildet. Anschließend führen die ausgebildeten Mitarbeiter das PAF-Training (Kraft- und Balance/Dual-Tasking/Social Drumming) mit den pflegebedürftigen Menschen durch, welches mindestens einmal wöchentlich in Kleingruppen mit bis zu zehn Teilnehmern stattfindet. Mit Hilfe des Trainings lernen die Pflegebedürftigen, ihr Gleichgewicht, ihre Muskelkraft und ihre Gedächtnisleistungen sowie ihre psychosoziale Gesundheit und Ausdauer zu erhalten und zu verbessern, um die Anforderungen des täglichen Lebens besser bewältigen zu können. 

Seit Projektbeginn im Jahr 2017 sind aktuell 464 stationäre Einrichtungen landesweit in dem PAF-Projekt involviert und bereits etwa 750 Mitarbeiter fortgebildet worden.

Abb.: Übersicht über die Anzahl aller teilnehmenden PAF-Pflegeeinrichtungen nach Landkreisen

Effekte und Stimmen zum Projekt

Die Erfahrungen und Ergebnisse des Projektes "PAF - Pflegebedürftige AKTIV Fördern“ zeigen, dass mittels der PAF-Trainingsprogramme ein wichtiger Beitrag geleistet wird, sowohl die gesundheitliche Situation als auch die verbliebenen Ressourcen der Pflegebedürftigen zu stärken. Zur Verdeutlichung wird exemplarisch das Feedback einzelner Teilnehmer angeführt.    

  • Bewohner werden mobiler
    "Wir sind die taffen PAF‘ler", dies ist der Leitspruch aus einer Einrichtung in Dessau. Die im PAF-Programm involvierten spüren bereits nach wenigen Trainingswochen, dass die Beweglichkeit im Schulterbereich deutlich besser geworden ist und dies bei den alltäglich zu verrichtenden Arbeiten, wie das Ankleiden oder die Toilettengänge, eine deutliche Erleichterung bringt.
    Auch ein Bewohner aus einer Tagespflege in Wernigerode traut sich seit dem PAF-Training wieder vermehrt auf die Straße raus. Er fing mit kleinen Strecken an und ist selbst der Überzeugung, dass er das dem Training zu verdanken hat. "Ich bin stolz auf mich und hoch motiviert weiterzumachen – das PAF-Training tut mir gut!"
     
  • Bewohner sind sicherer am Rollator - auch mit Schwindel
    Eine Pflegheimbewohnerin aus Halle ist sehr gern mit ihrem Rollator innerhalb der Pflegeeinrichtung unterwegs, hat allerdings oft mit Schwindelgefühlen zu kämpfen, die ihr Gleichgewicht beeinträchtigen und sie unsicher und ängstlich werden lassen. Die verschiedenen Übungen aus dem gesamten PAF-Programm sind von ihr als besonders positiv angenommen worden. So führt sie die gezeigten Übungen seit dem PAF-Training jeden Tag auf ihrem Zimmer durch, da ihr diese nach eigener Aussage Sicherheit geben.

Projektorganisation

Projektträger sind die Pflegekassen des Landes Sachsen-Anhalt: AOK Sachsen-Anhalt, IKK gesund plus, VDEK Sachsen-Anhalt, Bahn BKK, Knappschaft, SVLFG

Mit der Durchführung des Projekts ist die EUMEDIAS AG beauftragt.

Kontakt

EUMEDIAS AG

Jeanette de la Barré
Hegelstr. 39
39104 Magdeburg

Tel.: 0391 5356764
Fax: 0391 5356777
jdelabarre@eumedias.de
www.eumedias.de


Im Auftrag der GKV Sachsen-Anhalt

AOK Sachsen-Anhalt
Gerriet Schröder
eMail: gerriet.schroeder@san.aok.de
Tel.: 0391 287844562

Mehr Bewegung und Wohlbefinden für Pflegebedürftige in der Häuslichkeit

PAF@Home

Ab dem 1. Januar 2021 profitieren nun auch pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige, die zu Hause wohnen, von gesundheitsfördernden Maßnahmen. Das digitale Bewegungsangebot PAF@Home umfasst ein 12-wöchiges Trainingsprogramm mit individuellen Übungsvideos zur Stärkung von Kraft, Balance und Beweglichkeit. Mit diesen Videoeinheiten werden die Teilnehmer*innen durch ausgebildete Sportwissenschaftler*innen angeleitet und unterstützt. Eine optimale Betreuung findet durch regelmäßige Telefon-Coachings statt. Diese dienen neben der motivationalen Komponente auch der individuellen Anpassung der Trainingsinhalte an die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen.

Hervorgegangen ist das Projekt aus dem seit mittlerweile vier Jahren laufenden Projekt "PAF – Pflegebedürftige AKTIV Fördern", indem Pflegebedürftige in voll- und teilstationären Pflegeeinrichtungen aktiv in ihrer kognitiven und körperlichen Gesundheit gestärkt werden.

Zielsetzung

Ein aktives und selbstbestimmtes Leben sowie möglichst lange zu Hause zu wohnen, stellt den größten Wunsch von Pflegebedürftigen dar. Jedoch führen vor allem chronische Krankheiten und starker Bewegungsmangel zu vielfältigen Einschränkungen der körperlichen und kognitiven Leistungsfähigkeit. Zahlreiche Studien zeigen, dass gesundheitsfördernde Maßnahmen auch im hohen Alter und trotz gesundheitlicher Einbußen noch zu einem Gewinn an Gesundheit und Lebensqualität führen. Allerdings besteht das Problem, dass die Gesundheitssituation des Betroffenen eine selbstständige Inanspruchnahme von präventiven Angeboten oft nicht möglich macht. Und genau hier setzt das Projekt PAF@Home an.

Das Bewegungsprogramm zielt darauf ab, die Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen in der Häuslichkeit zu erhalten und zu fördern. Durch die regelmäßige Durchführung der Übungsvideos erhalten und verbessern die Pflegebedürftigen ihr Gleichgewicht, ihre Muskelkraft und ihre Gedächtnisleistungen, um die Anforderungen des täglichen Lebens eigenständig bewältigen zu können.

Inhalt und Ablauf

PAF@Home beinhaltet ein digitales Bewegungsangebot über 12 Wochen, welches Pflegebedürftige allein oder mit ihren Angehörigen gemeinsam durchführen können. Dabei werden sie Schritt für Schritt von den PAF@Home Trainer*innen angeleitet und unterstützt.

1. Schritt – Persönliche Vorstellung und Besuch in der Häuslichkeit

  • Das erste Kennenlernen zwischen Pflegebedürftigen und PAF@Home Trainer*in findet in der Häuslichkeit statt. Gemeinsam wird der aktuelle Gesundheitszustand besprochen und mit Hilfe von alltagsnahen Übungen das körperliche Allgemeinbefinden getestet. Weiterhin werden das Kursprogramm und die technischen Voraussetzungen besprochen. Abschließend findet die erste Übungseinheit gemeinsam mit dem/der PAF@Home Trainer*in statt.

2. Schritt – 12-wöchiges digitales Bewegungsprogramm

  • Unter Anleitung der individuell zusammengestellten Übungsvideos trainiert der/die Pflegebedürftige mindestens 1-mal pro Woche für 25 bis 30 Minuten. Damit werden die Bereiche Kraft/Ausdauer, Koordination, Beweglichkeit und Dual-Task gefördert.

3. Schritt – Telefonberatung zur Trainingsbegleitung

  • Begleitend zu seinem/ihrem digitalen Bewegungsprogramm wird der/die Pflegebedürftige telefonisch betreut, beraten und motiviert. Der/Die Teilnehmer*in und der/die Trainer*in können sich so austauschen und der Trainingsplan wird individuell an die Bedürfnisse und Fortschritte des Teilnehmers angepasst.

4. Schritt – Abschluss- und Feedbackgespräch

  • Im telefonischen Abschlussgespräch erfolgt die Auswertung des PAF@Home Bewegungsprogramms. Der/die Teilnehmer*in berichtet über seine/ihre Erfahrungen, die er/sie während der Anwendung des 12-wöchigen digitalen Bewegungsprogramm gewonnen hat. Das PAF@Home Team empfiehlt dem/der Pflegebedürftigen das Bewegungsprogramm eigenständig fortzuführen.

Projektorganisation

Gefördert wird das Projekt durch die BZgA und im Auftrag und mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen nach §20a SGB V. Mit der Durchführung des Projekts ist die EUMEDIAS Social Business gGmbH beauftragt.

Kontakt

EUMEDIAS Social Business gGmbH
Jeanette de la Barré
Hegelstr. 39
39104 Magdeburg
Tel.: 0391 5356764
Fax: 0391 5356777
jdelabarre@eumedias.social
www.eumedias.social

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